Mein Disziplinarvorgesetzter möchte mich Mittwochs im Amt zum Krav Maga schicken. Ich werde es mir angucken.
Jetzt aber das Problem. Ich bin Mittwochs von 9-10 laufen im Gelände. Lohnt es sich Danach noch zum Krav Maga zu gehen? Was erwartet mich dort? Hat jemand Erfahrungen damit gemacht?
Krav Maga ist eine sehr wirkungsvolle Kampfkunst. Sehr zu empfehlen!:) Wenn du möchtest kann ich dir dazu ein Buch ausleihen, um mal einen Eindruck der Techniken zu bekommen. Schaffst du es denn an keinem anderen Tag zu laufen?
Dienstlich ist es nicht. Es wird freiwillig angeboten wie Fußball auch in Neigungsgruppen.
Das Laufen ist jeden Mittwoch für alle Mannschaftsdienstgrade und Unteroffiziere ohne Portepee von 9-10 vom StQ befohlen. Es sei denn, dass die Abteilung mich braucht, dann bin ich vom Laufen befreit. Von 10-11:30 findet dann Krav Maga statt.
Ich bin letztes Jahr nach Dienstschluss in Uniform auf dem Weg nachhause am HBf vorbei gekommen. Dort saß eine Obdachlose Frau mit Kopftuch. Ein Punk hat verlangt dass sie aufsteht mit den Worten "verpiss dich aus unserem Land"... Alle haben weg geschaut als sie sich zwingen musste aufzustehen.
Was sollte ich tun. Ich habe mich vor ihn gestellt und gesagt er solle weiter gehen. Er ist gegangen hat gemeckert und kam dann wieder mit 5 weitere. In dem Moment ging die Bundespolizei Streife, die sind dann wieder gegangen.
Man weiß in solchen Situationen nicht, soll man eingreifen oder soll man nicht eingreifen. Was ist wenn ich eingreife, was aber wenn ich weg sehe.
Ich sage nur "Aller Achtung"! Da gehört schon Selbstvertrauen und eine Portion Mut dazu, sich so einer Situation zu stellen. Was deine Fragen betrifft, so bin ich der Meinung, dass man dies nicht hier in den privaten Mails beantworten kann. Dazu gibt zu viele Nuancen. Ich würde die in einem persönlichen Gespräch vielleicht mit mehreren Mitgliedern diskutieren. Vielleicht hat jemand ähnliche Situationen erlebt und kann die daraus gewonnenen Erfahrungen mit in die Diskussion einbringen.
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste. Konfuzius
Das mit der Diskussion ist durchaus eine Möglichkeit. Ich habe für eine ähnliche Situation schon mal einstecken müssen aber ich würde es immer wieder machen.
Einem ruhigen Geist ergibt sich das ganze Universum.
Danke Tupfer. Ganz genau so sehe ich es ebenfalls.
Sich trotz eigener Unsicherheit für andere einzusetzen ist Mut. Dennoch muss der Kampf das letzte Mittel bleiben, und dann nur, um unmittelbare Gefahr abzuwehren. Wie Tupfer schon schrieb, es gibt zu viele Nuancen, um alle aufzuschreiben und damit die Situation allumfassend zu betrachten.
Ich hätte auf jeden Fall Lust darüber mal mit euch zu sprechen
Solche Situationen sind natürlich schwer zu bewältigen. Einer der Gründe, warum jeder Tritorianer im Kampf geschult wird ist letztlich der, damit er überhaupt eine Ahnung davon hat worauf man sich bei sowas einlässt und sich nicht vollkommen fahrlässig in Gefahrensituationen begibt. In dem speziellen Fall, bei 5 Angreifern, würde ich prinzipiell nicht lange fackeln. Wenn die wirklich auf Ärger aus sind ist Härte und Geschwindigkeit der einzige Vorteil der dir bleibt.
Beim Schlichten eines Streites geht es nicht darum eine Lösung zu finden. Es geht darum alle Seiten dazu zu bewegen eine Lösung wirklich zu wollen.